Geschichte und Kriegsgeschichte Schleswig Holsteins

Vorwort:

Um die Gründe für die diversen Kriege zu verstehen ist es nötig, einiges über die politische Entwicklung Schleswig Holstein zu wissen. Die Verbindungen der herrschenden Familien sowie ihre Streitigkeiten untereinander müssen auch kurz erwähnt werden.

Da ich aber kein Historiker bin und mir diese geschichtlichen Daten aus verschiedenen Quellen zugänglich machen musste, können und sollen diese Seiten nicht jedes Detail genau aufführen, sondern nur einen groben Umriss aufzeigen.


Am Ende der germanischen Völkerwanderung hatten sich die nordelbischen Sachsen im mittleren und westlichen Holstein niedergelassen. Die Slawen lebten in Ostholstein, die Dänen und Jüten lebten im südöstlichen Schleswig und die Friesen im westlichen Schleswig und auf den Nordsee-Inseln.

Der Siedlungsraum der Sachsen wurde im Norden von der Eider, im Westen von der Nordsee und im Süden von der Elbe eingegrenzt. Im Osten war die Grenze auf einer Linie von der Kieler Förde über die Schwentine und mittleren Trave bis nach Boizenburg. Schon um 800 bildeten sich drei Gebiete: 1.Dithmarschen, 2.Holstein und 3.Stormarn.

Als um 800 durch Karl den Großen das Christentum nach Norden vordringt, wird das Gebiet durch die Franken besetzt. Karl der Große errichtet eine Burg an der Stör (bei Itzehoe) im Jahre 810. Die westliche Grenze wird auf der Linie Kieler Förde - Boizenburg festgelegt, die nördliche Grenze an der Eider.

Im Jahre 974 kommt es zu einem Konflikt mit den Dänen, und diese werden am Dannewerk (Befestigungsanlage vom Jahre 737 im Bereich von Schleswig - Haithabu) geschlagen. Das Christentum setzt sich dann im ganzen Norden durch.

Es folgt ein Aufstieg Dänemarks zur Grossmacht. England wird von ihnen erobert, und der König von Dänemark ist nun gleichfalls König von England, König von Schottland und König von Norwegen.

Es bestehen freundschaftliche Beziehungen zwischen dem König von Dänemark und dem Kaiser Konrad II. Zwischen 1025 und 1035 verzichtet der Kaiser auf seinen Herrschaftsbereich zwischen Eider und Schlei. Die Eider ist nun entgültig die Südgrenze des dänischen Reiches. Dieses Gebiet zwischen Eider und Schlei bleibt aber weiterhin unbesiedelt.

Nach weiteren Kriegen mit den Slawen, die um 1090 besiegt werden, belehnt Herzog Lothar von Sachsen den Grafen Adolf von Schauenburg mit Holstein und Stormarn.

Um 1187 besetzen die Dänen  Rügen, Pommern und Mecklenburg.

Im Krieg von 1200 bis 1203 erobern der dänische König Knud und sein Bruder der Herzog Waldemar von Schleswig die Gebiete Holstein, Stormarn, Hamburg, Lübeck und Ratzeburg.

In der Schlacht bei Bornhöved am 22.Juli 1227 wird der dänische König Waldemar II. besiegt. Dänemark verliert seine eroberten Gebiete und die Eider wird wieder zur Grenze des dänischen Königreiches.

Graf Adolf IV. von Schauenburg kehrt in seine Grafschaft Holstein-Stormarn zurück.

Herzog Abel von Schleswig heiratet 1237 eine Tochter des Grafen Adolf IV. von Holstein-Stormarn. Dadurch entsteht eine Verwandtschaft der beiden Linien.

Um 1275 wird der Titel Herzog von Schleswig erblich. Die Nachfolge durch Familienmitglieder ist gesichert. Die außerordentlichen Steuern werden nicht mehr an den dänischen König sondern nun an den Herzog von Schleswig gezahlt.

Mechtild, die Witwe von Herzog Abel von Schleswig, verpfändet 1260 ihren Besitz zwischen Eider und Schlei an ihre Brüder, den Grafen Gerhard I. und den Grafen Johann I.

Es werden danach noch andere Gebiete, wie die Stadt Eckernförde und der dänische Wohld an die Holsteiner verpfändet. Durch diese nun offene Grenze dringen viele holsteinische Adelige in den Grenzbereich ein und lassen sich dort nieder.

Es kommt in Dänemark zu Streitigkeiten zwischen den Adeligen und dem König Christoph II. von Dänemark. Die Adeligen bitten den Herzog von Schleswig um Hilfe.  Graf Gerhard III. von Rendsburg handelt für seinen unmündigen Neffen, den Herzog Waldemar V. von Schleswig (Sohn von Herzog Abel von Schleswig).

König Christoph II. wird 1326 in der Schlacht von Hesterberg bei Schleswig geschlagen und aus dem Lande vertrieben. Graf Gerhard III. von Rendsburg setzt beim dänischen Adel durch, dass sein Neffe der Herzog Waldemar V. von Schleswig zum König von Dänemark gewählt wird. Graf Gerhard III. wird als Vormund eingesetzt und regiert das Königreich Dänemark. In der 1326 ausgestellten Urkunde wird auch festgelegt, dass das Herzogtum Schleswig nie dem König von Dänemark gehören darf. Da Waldemar V. zum König wurde, bekommt Graf Gerhard III. nun das Herzogtum Schleswig als erbliches Lehen. Zum erstenmal ist damit Holstein und Schleswig unter einem Grafen des Schauenburger Geschlechts vereinigt.

Es bestehen damit nun seit 1290 fünf regierende Linien des Geschlechts der Schauenburger die nach den Lagen ihrer Burgen genannt werden: Segeberger-, Kieler-, Plöner-, Pinneberger- und Rendsburger Linie.

Gerhard III. erhält noch Fünen; Johann III. von Plön erhält außer Fehmarn auch noch Lolland. Nach der Rückkehr Königs Christophs II. auf seinen Thron fällt das Herzogtum Schleswig 1330 wieder an den Herzog aus Abels Geschlecht zurück, jedoch behält Graf Gerhard III. die Anwartschaft auf Schleswig, Nord-Jütland als Pfand und Fünen als erbliches Lehen.

Als König Christoph II. dann 1332 verstirbt ist fast ganz Dänemark als Pfand im Besitz der Grafen Gerhard III. und Johanns III., die es gemeinsam regieren. Im Jahre 1340 wird Graf Gerhard III. beim Versuch einen Aufstand in Jütland niederzuschlagen ermordet. Nun beginnt ein 100jähriges Ringen um Schleswig.

König Waldemar IV. Atterdag (Regierungszeit: 1340-1375) gelingt es die Pfandschaften einzulösen und den größten Teil des Reiches wieder zu vereinigen. Doch durch seinen Überfall auf die Stadt Wisby 1361 und die Besitznahme der Insel Gotland entfacht er einen Krieg mit den Hansestädten, Schweden und Norwegen. Die Holsteiner Grafen kämpfen auf der Seite der Hanse. Es kommt zum Frieden von Stralsund (24.Mai 1370) und in 1373 zum Vergleich von Flensburg. Die Grafen geben das besetzte Nord-Jütland frei, behalten jedoch den größten Teil Schleswigs als Pfand. Im Jahr 1375 stirbt der letzte von Abel abstammende Herzog von Schleswig, und kurz darauf stirbt auch Waldemar IV., der letzte Nachkomme des dänischen Königsgeschlechts Sven Estridsens.

Die dänische Herrschaft übernimmt nun Margareta (die jüngste Tochter Waldemars IV. und Witwe des norwegischen Königs Haakon), als Regentin für ihren unmündigen Sohn Olav. Sie wird Königin als ihr Sohn 1387 stirbt. Am 15.August 1386 belehnt sie den Grafen Gerhard VI. (von Rendsburg) erblich mit dem Herzogtum Schleswig. Dadurch wird Schleswig und Holstein vereinigt, die Wappen von Schleswig und Holstein werden im Wappen von Schleswig-Holstein zusammengefasst. Graf Gerhard VI. fällt 1404 in der Schlacht um Dithmarschen; es kommt zu Erbstreitigkeiten. 1410 beginnt mit dem Angriff der Holsteiner auf Flensburg dann der Krieg um Schleswig.

Am 30.April 1440 muss der neue dänische König Christoph III. (Regiert 1439-1448) den Herzog Adolf VIII. von Schleswig das gesamte Herzogtum Schleswig als erbliches Lehen übertragen. Damit ist Schleswig und Holstein unter dem gleichen Herrscher zu einem Staat vereinigt. Bis auf das Haus Pinneberg sind auch die anderen Grafschaften nun durch Abkömmlinge des Rendsburger Hauses besetzt.

Als Herzog Adolf VIII. 1459 ohne Erben stirbt, hat keiner der anderen Grafen ein Recht auf beide Herzogtümer. Die Ritterschaft kommt zusammen um einen neuen Herzog zu wählen. Da es jedoch nach mehreren Wahlen immer noch zu keinem Ergebnis kommt, greift König Christian I. von Dänemark ein (er stammt aus dem Oldenburger Grafenhaus und war 1448 zum König gewählt worden). Er ruft eine Versammlung in Ripen ein und wird dort am 2.März 1460 zum Landesherren gewählt. Am 5.März 1460 wird dann der Freiheitsbrief zu Ripen erstellt der zahlreiche Gesetze und Verordnungen enthält. Als wichtigste Aussage enthält er auch den die Aussage über Schleswig und Holstein: "dat se bliven ewich tosamende ungedelt" = auf dass sie ewig ungeteilt zusammenbleiben.

Als 1482 der Nachfolger des Landesherren gewählt werden soll kommt es zu keiner Einigung, und so werden die Brüder Johann (König von Dänemark) und der noch unmündige Friedrich gewählt.  Als Friedrich volljährig wird kommt es dann 1490 zur Teilung.

König Johann (von Segeberg) erhält die Schlösser und Ämter:

Herzog Friedrich (von Gottorf) erhält die Schlösser und Ämter:

Sie regieren nach dem Grundsatz "gemeinsam regieren, getrennt marschieren", d.h. sie regieren den Schleswig und Holstein gemeinsam; allerdings hat jeder seine eigene Armee und verfolgt seine eigenen Ziele. Gemeinsam versuchen sie auch die Dithmarscher zu unterwerfen, werden aber am 17.Februar 1500 vernichtend geschlagen.  

Die Kriege um Dithmarschen

Dithmarschen bildete Jahrhunderte lang einen unabhängigen freien Bauernstaat, der einige Verbindungen zum Erzbistum Bremen hatte.

Im Jahr 1319 wollte Gerhard der Grosse Dithmarschen unterwerfen, verlor aber die Schlacht bei Wöhrden.

Auch Graf Albrecht fiel in einer Schlacht im Jahre 1403.

Sein Bruder Gerhard VI. von Schleswig verlor die Schlacht in der Hamme bei Heide am 04.August 1404. Gerhard, sowie auch zahlreiche andere Ritter verloren in dieser Schlacht ihr Leben.

König Johann I. und Herzog Friedrich verlangten von den Dithmarschern die Anerkennung der Landeshoheit und die Zahlung von jährlich 15000 Mark. Des weiteren sollten drei Burgen erbaut werden. Die Dithmarscher lehnten dieses ab, und so kam es im Februar 1500 zum Krieg.  Ein Heer von ca. 15000 Soldaten, bestehend aus 5000 Mann der Schwarzen Garde unter dem Junker Schlentz, sowie aus 10000 Mann von schleswigschen, holsteinischen und dänischen Rittern, zog in Dithmarschen ein. Meldorf wurde besetzt.

Die Dithmarscher errichteten unter Wolf Isebrand eine Schanze in der Nähe von Hemmingstedt (Dusenddüwelswarf). Aufgrund des starken Tauwetters waren nur die befestigten Wege begehbar. Es wurden die Schleusentore geöffnet, und das Land wurde überflutet.

Unter dem Kriegsruf "Wahr die, Buhr, de Garde kummt" stürmten die Angreifer auf die Schanze zu, konnten sich aber aufgrund des schmalen Weges nicht ausreichend bewegen. So konnten die Dithmarscher den Angriff abwehren. Junker Schlentz und zahlreiche Ritter fielen, und die Dithmarscher gingen mit dem Ruf "Wahr die, Garde, de Buhr kummt" zum Gegenangriff über. Ein großer Teil des holsteinischen, schleswigschen und dänischen Adels verlor in der Schlacht vom 17.Februar 1500 ihr Leben - die dänische Reichsfahne (der Dannebrog) fiel den Dithmarschern in die Hände.

Im Jahre 1559 schlossen König Friedrich II., der Herzog Adolf und der Herzog Johann ein Bündnis zur Unterwerfung der Dithmarscher. Unter den Befehl von Johann Rantzau wurde ein Heer von 25000 Mann aufgestellt, denen nur ca. 6000 Dithmarscher gegenüberstanden. Nachdem Meldorf besetzt war, fiel auch Brunsbüttel. Süder-Dithmarschen war in der Hand der Eroberer. Bei Heide kam es dann am 13.Juni 1559 zum entscheidenden Kampf, den die Dithmarscher unter schweren Verlusten verloren. Bei Lohe wurde dann am 20.Juni 1559 Frieden geschlossen. Dieses war der letzte zwischen Schleswig Holsteinern geführte Krieg, und es trat bis 1625 Frieden ein.


Aus Anlass der 400. Wiederkehr des Jahrestages der Schlacht um Dithmarschen wurde am 17.Februar 1900 das Denkmal an der Dusenddüwelswarf eingeweiht. Dieser Platz wurde damals als der Standort der Schanze angesehen, jedoch ist  durch neuere Forschungen heute sichergestellt dass die Schanze ca. 4 km weiter in Richtung Hemmingstedt gelegen haben muss.

Der Stein wurde aus dem 12,5 km entfernten Barlter Kleve herangeschafft.

Am 17.Februar 2000 war die Einweihung des Informationspavillons in dem die historische Schlacht originalgetreu nachgestellt wurde.

Die von Meldorf kommende Garde (von links) trifft auf die Schanze (rechts) und kann, da nur noch der Weg aus dem Wasser herausragt, nicht zu einer geordneten Kampfaufstellung kommen. Die Ritter in ihren schweren Rüstungen ertrinken, sobald sie den Weg verlassen.

Fortsetzung

Zur gleichen Zeit tritt König Johann in einen Krieg gegen Schweden ein. Herzog Friedrich verhält sich neutral - auch als 1513 sein Neffe Christian II. König von Dänemark wird. Im Abkommen von Bordesholm im Jahre 1522 wird festgelegt dass Schleswig und Holstein im Krieg gegen Schweden neutral bleiben.

Als aber sich aber die dänischen Adeligen gegen König Christian II. erheben und den Gottorfer Herzog um Hilfe bitten bricht Friedrich 1523 mit einem Heer unter dem Feldherren Johann Rantzau Richtung Norden auf. König Christian II. flieht und Herzog Friedrich wird am 14.April 1523 alleiniger Landesherr. Im August 1524 wird Herzog Friedrich dann in Copenhagen zum König von Dänemark gekrönt. Ihm folgt 1533 sein Sohn Christian III. auf dem Thron. Er führt in Holstein, Schleswig, Dänemark und Norwegen die Reformation durch und am 9.März 1542 wird dann die evangelische Kirchenordnung eingeführt.

Im Jahre 1544 wird zwischen König Christian III. und seinen Stiefbrüdern Johann (der ältere) und Adolf erneut eine Teilung des Landes durchgeführt.

Adolf bekommt den Gottorfer Anteil: Apenrade, Süd-Schleswig, Kiel, Neumünster, Cismar, Oldenburg, Neustadt, Trittau und Reinbek.

Johann bekommt den Haderslebener Anteil: Hadersleben, Tondern, Lügumkloster, Nordstrand, die Föhrer Osterharde, Sylt, Fehmarn, Rendsburg, Bordesholm sowie kleinere Teile Holsteins.

Der König behält den Sonderburger Anteil: Alsen, Arö, Nordangeln, die Ämter Flensburg und Bredstedt, Segeberg, Oldesloe, Plön, Steinburg, Reinfeld und Ahrensbök.

Im Jahr 1559 kommt es dann zum Feldzug gegen Dithmarschen, in dem alle drei gemeinsam kämpfen. Die Dithmarscher unterliegen und das Land wird unter den dreien gleichmäßig aufgeteilt.

Im Jahr 1564 gibt König Friedrich III. von Dänemark (Sohn von Christian III.) seinem Bruder Johann (der jüngere) 1/3 seines Gebietes. Er erhält: Sonderburg, Norburg, Arö, Plön und Ahrensbök.

Im Jahre 1581 wird dann der Haderslebener Anteil unter  König Friedrich II. und Herzog Adolf II. (von Gottorf) aufgeteilt. Herzog Adolf II. erhält die Ämter Tondern, Lügumkloster und Bordesholm, außerdem Nordstrand, die Föhrer Osterharde, Sylt und Fehmarn sowie die nördliche Hälfte Dithmarschens.

König Friedrich II. erhält das Hadersleben und Rendsburg. Schleswig und Holstein haben nun wieder nur zwei Herrscher.

Herzog Hans (der jüngere) bekommt Reinfeld, den Sundewitt und das Besitztums des Klosters Ryde, wo er sich das Schloss Glücksburg baut. Als er 1622 stirbt wird sein Besitz auf seine fünf Söhne verteilt, so dass die Herzogtümer Sonderburg, Norburg, Arö, Glücksburg und Plön entstehen. Arö wird 1624 auf die anderen vier verteilt.

Der 30-jährige Krieg:  [Link zur Kriegsseite = noch nicht fertiggestellt].

Als König Friedrich III. im Jahre 1670 stirbt, wird sein Sohn Christian V. König (regiert 1670-1699).

Im Jahre 1673 stirbt der letzte Graf von Oldenburg und Delmenhorst. Das Besitztum soll an den Herzog von Plön gehen, der hat aber in einem Geheimabkommen zugunsten des dänischen Königs verzichtet, und so fällt der Besitz an König Christian V.

Am 30.Mai 1684 zieht König Christian V. den herzoglichen Teil Schleswigs ein, gibt ihn aber durch den Altonaer Vergleich vom 20.Juni 1689 wieder an Herzog Christian Albrecht zurück.

Aufteilung Schleswig Holsteins um 1700


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Fortsetzung

Herzog Christian Albrecht stirbt im Jahr 1694 und ihm folgt sein Sohn Friedrich IV. Er ist mit der Schwester des schwedischen Königs Karl XII. verheiratet und wird Oberbefehlshaber der schwedischen Truppen in Deutschland. Es folgt ein fünfjähriger Streit mit dem König Christian V., der sich mit Sachsen, Polen und Russland verbündet. Schweden und Gottorf verbünden sich mit Lüneburg. Im März 1700 beginnt dann der Nordische Krieg 

[Link zum Nordischen Krieg = noch nicht fertiggestellt]

Am 13.März 1713 übernimmt dann der dänische König Friedrich IV. die schleswiger Gebiete des Herzogs. Nur die Gebiete in Holstein bleiben im Besitz der Gottorfer. Bis 1864 ist nun der dänische König auch immer der Herzog von Schleswig.

Der Herzog Karl Friedrich (von Gottorf) ist nun seit 1721 (Ende des Nordischen Krieges) nur noch Herzog von Holstein. Er heiratet 1725 Anna Petrowna, eine Tochter des Zaren Peter des großen (von Russland). Von 1727 bis 1739 lebt er im Schloss von Kiel. Sein Sohn Karl Peter Ulrich wird zum Thronfolger in Russland bestimmt. Er wird 1762 Zar von Russland unter dem Namen Zar Peter III. Es werden Kriegsvorbereitungen gegen Dänemark ergriffen, doch es kommt nicht zum Krieg da der Zar ermordet wird. Seine Frau Katharina II. schließt 1765 ein Freundschaftsbündnis mit Dänemark. Der russische Thronfolger Paul verrichtet zugunsten Dänemarks auf seine holsteinischen Gebiete, die nun dem Königreich Dänemark einverleibt werden. Als Gegenleistung überlässt der dänische König die Grafschaft Oldenburg und Delmenhorst (ab 1777 Herzogtum) der jüngeren Gottorfer Linie. Beide Herzogtümer (Schleswig und Holstein) sind nun wieder unter dem dänischen König vereinigt.

Schon vorher hatte der König sein Besitztum vergrößert, und zwar:

Im Jahr 1768 wird eine Agrarreform beschlossen die zur Auflösung der Feldgemeinschaften führt. Hofdienste und Leibeigenschaft werden aufgehoben - die Bauern bekommen eigenes Land zugewiesen (nur gültig in den königlichen Gebieten). In den adeligen Gebieten wird die Leibeigenschaft per Verordnung vom 1.Januar 1805 aufgehoben.  

Durch diese Reformen werden die Bauern zu Zeit-Pächtern, Erb-Pächtern oder freien Eigentümern.

Am 08.November 1771 erlässt Christian VII. eine Verfügung zur Abschaffung der patronymischen Namensgebung:

Christian der Siebente. 

Wir haben unmittelbar vernommen, daß auf dem Lande in Unserem Herzogthum Schleswig fast nirgends beständige Geschlechtsnamen eingeführet sind, sondern, daß der Sohn den Vornamen des Vaters zum Zunamen bekommt, und daß diese Umwechselung bey jeder Generation geschiehet. Wann solches aber in Erbschaftsfällen, in Ansehung der Legitimation, zu vieler Ungewißheit und weitläufigen Streitigkeiten, so wie bey Führung der Schuld- und Pfandprotocolle zu mancherley Unordnungen Anlaß giebt; so finden Wir es nützlich und gut, daß auf die Einführung beständiger Geschlechtsnamen daselbst, Bedacht genommen werde. Und da solches am leichtesten und bequemsten in Gang und Ordnung gebracht werden kann, wenn in Zukunft allemal bey der Taufe, der Geschlechtsname der Kinder, der voritzo zwar der Wahr der Eltern zu überlassen ist, in der Folge aber von niemanden eigenbeliebig verändert werden muß, von den Predigern mit aufgenannt wird; so haben Wir diese Unsere Entschließung zu männiglichen allerunterthänigsten Nachachtung hierdurch allergnädigst bekannt machen wollen.

Gegeben im Obergericht und Oberconsistorio zu Gottorff den 8ten Nov. 1771.

Extendirt auf dem Tönninger Lehndistrict, den 15ten May 1790.

Durch den Angriff Englands auf Copenhagen 1807 schließt Dänemark ein Bündnis mit Frankreich. 

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Durch den Kieler Frieden vom 14.Januar 1814 verliert Dänemark das Königreich Norwegen, und muss die Insel Helgoland an England abgeben; bekommt dafür allerdings das Herzogtum Lauenburg. Die Herzogtümer Holstein und Lauenburg werden Mitglieder  im Deutschen Bund. Dadurch hat Holstein nun Anrecht auf eine eigene Verfassung, die eine im August 1816 berufene Kommission ausarbeiten soll. Aber erst am 28.Mai 1831 werden vier Ständeversammlungen geschaffen: Jütland, Schleswig, Holstein und Lauenburg. Es entsteht die Regierung auf Schloss Gottorf (der Kanzlei in Copenhagen unterstellt) und das Gericht in Kiel (für alle drei Herzogtümer). Etwa 2 bis 3 % der Bevölkerung bekommen das Wahlrecht.

Mit der Verordnung vom 14.Mai 1840 wird "dänisch" als Kirchen- und Schulsprache im ländlichen Nord-Schleswig eingeführt. Es bilden sich zwei nationale Gruppen: Die Eiderdänen, die für das "dänische" bis hinunter zur Eider sind, und "deutschen" die das "deutsche" bevorzugen.

Es ist abzusehen dass der dänische König ohne männlichen Erben bleiben wird und so kommt es schon vor seinem Tod zu Erb-Streitigkeiten. Nach einem Gesetz von 1665 würden nämlich die erbberechtigten Nachkommen auch in Schleswig Holstein die Nachfolge antreten. In einem "offenen Brief" vom 8.Juli 1846 erklärt der dänische König dass die dänische Erbfolge auch in Schleswig gültig ist. Daraufhin kommt es zu immer stärkeren nationalen Spannungen zwischen den "deutschen" und den "dänischen" Einwohnern Schleswig Holsteins.

Als König Christian VIII. stirbt wird Friedrich VII. sein Nachfolger. Er veröffentlicht am 28.Januar 1848 einen liberalen Entwurf einer gesamtstaatlichen Verfassung. Allerdings überstürzen sich die Ereignisse als es im Februar 1848 in Paris, Berlin und Wien zu revolutionären Vorgängen kommt. In Copenhagen fordert die Eider-dänische Partei eine Verwirklichung ihres Parteiprogramms - in Rendsburg verlangen die Abgeordneten der Herzogtümer die Aufnahme Schleswigs in den Deutschen Bund. Unter dem Druck der Volksbewegung beruft der König am 22.März 1848 eine Regierung auf Grundlage des Programms der Eider-Dänen. Die alte Regierung wird entlassen. In Kiel bildet sich eine "Provisorische Regierung" aus der Schleswig-Holsteinischen Landespartei. Diese wird in Berlin und Frankfurt anerkannt, und fast die gesamte Armee Schleswig-Holsteins stellt sich auf ihre Seite. Es kommt zum Krieg.

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Am 26.August 1848 kommt es zu einem Waffenstillstand. Die "Provisorische Regierung" wird zu einer "Gemeinsamen Regierung" die aus konservativen Schleswig Holsteinern besteht.

Am 3.April 1849 kündigt Dänemark den Waffenstillstand und es kommt zum zweiten Teil dieses Krieges.

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Am 10.Juli 1849 kommt es erneut zum Waffenstillstand. Schleswig wird von schwedischen, norwegischen und preußischen Truppen besetzt. Es kommt zu einigen politischen Verhandlungen und am 2.Juli 1850 soll der Friedensvertrag unterzeichnet werden - doch Preußen verweigert seine Unterschrift. Die schleswig-holsteinische Regierung ist auch nicht gewillt die Erklärungen des Friedensvertrages anzuerkennen und so kommt es erneut zum Krieg.

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Durch den Londoner Vertrag vom 8.Mai 1852 wird das Schicksal Schleswig Holsteins geregelt. Die dänische Erbfolge wird anerkannt, Holstein und Lauenburg bleiben im Deutschen Bund - die deutsche und dänische Nationalität werden als gleichberechtigt anerkannt. Die Herzogtümer Schleswig und Holstein werden getrennt.

Am 15.November 1863 stirbt König Friedrich VII. und gemäß des Londoner Vertrages von 1852 tritt Christian IX. seine Nachfolge an. Am 18.November 1863 unterzeichnet er die "Eiderdänische Verfassung" die am 1.Januar 1864 in Kraft treten soll.

Ende Dezember 1863 besetzen hannoversche und sächsische Truppen kampflos die südlichen Herzogtümer. Preußen und Österreich verlangen am 16.Januar 1864 die Aufhebung der "Eiderdänischen Verfassung" und stellen ein 48 stündiges Ultimatum. Dieses wird von Dänemark abgelehnt und so übertreten die Preußischen und Österreichischen Truppen am 1.Februar 1864 die Eider.

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NOTIZ: Er wurde und wird viel über die Folgen des 1864er Krieges geschrieben, so dass ich hier nicht viel aufführen will. Ich beschränke mich auf einige wichtige Daten:

SCHLUSSWORT

Ich habe mich bemüht in diesem Text die wichtigsten geschichtlichen Ereignisse aufzuführen. Um diese Seiten nicht zu groß werden zu lassen musste ich natürlich vieles unerwähnt lassen. Wenn Sie Fehler in meinem Text finden oder glauben dass ich noch einige weitere Punkte ausführlicher beschreiben müsste, dann schreiben Sie mir bitte ein E-Mail oder schreiben Sie diese Daten in das Gästebuch dieser Internet-Seite.

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Als Quellen benutzte ich:

Erstellt im Herbst und Winter 2000

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Meine Anschrift:

Hans Peter Voss
An de Marsch 6
25557 Steenfeld
 
 

Zuletzt geändert am:    08. Februar 2021